„I am both:
A Christian
who follows Jesus,
and a Universalist
who believes
there ist more
than one Path to God.“
(Jacqui Lewis)
„I am both:
A Christian
who follows Jesus,
and a Universalist
who believes
there ist more
than one Path to God.“
(Jacqui Lewis)
Ich trat vor dieses alte Haus. Es war Teil eines kleinen Gehöftes, irgendwo auf dem einsamen Land. Seine Außenwände waren weiß verputzt. Ringsherum lagen Felder und Weiden. Der nächtliche Vollmond schenkte die spärliche Ahnung von Licht. Vereinzelt durchzogen hier und da Nebelschwaden das Bild. In dem Haus sollte ich auf die Frau treffen, die ich heimlich begehrte und auf das kleine Kind, das meiner Hilfe bedurfte.
Ich drückte die schwere, leicht angerostete Türklinke herunter und die alte, massive Holztür auf. Ich trat ein. Nach links und rechts erstreckte sich ein in kahlem Weiß gehaltener, schmaler Flur. Kein Licht war entzündet. Zusätzlich zur nächtlichen Dunkelheit hüllte ein nebeliger Dunst den Flur ein. Links und rechts vom Flur gingen hölzerne Zimmertüren ab.
Langsamen und bedächtigen Schrittes ging ich den Flur zur linken Seite herunter. Jedes Zimmer, in das ich vorsichtig eintrat, war leer. Weder wartete dort die Frau, noch das Kind. Lediglich der Vollmond ließ sein fahles Licht durch die Fenster ins Innere der Zimmer fallen.
Am Ende des Flures stand ich schließlich in der geräumigen Küche des Hauses, welche rechts vom Flur abging. Die Küche, der Ort, an dem Menschen gemeinsam Essen zubereiten, zusammen am Tisch sitzen und miteinander speisen. Der Ort, an dem Menschen Gemeinschaft haben und sich austauschen. Doch auch dieser Ort war menschenleer. Meine Sehnsucht, mein Verlangen, meine Neugier hatten mich hierhergeführt. Doch hier war nichts.
Ich schritt den Flur zurück. Vorbei an geschlossen und offenstehenden hölzernen Zimmertüren, vorbei an kahlen Wänden. Durch dunklen und nebelartigen Dunst hindurch.
Am anderen Ende das Flurs stieß ich auf eine Wendeltreppe. Geschwungen führte diese tief hinab. Ich schaute ihr nach bis kein Unterschied mehr zu erkennen war zwischen ihr und dem Dunst des Dunklen, der sie umgab. Sollte ich hinabsteigen in die Tiefe und das Dunkle? „Tu es. Du weißt, wie es geht. Und Du weißt, dass da unten nichts ist, was Dich übermannen könnte. Nichts, wovor Du Dich fürchten müsstest.“, flüsterte eine Stimme in meinem Inneren.
Vorsichtig setzte ich meinen Fuß auf die erste Treppenstufe. Behutsam nahm ich die Wendeltreppe. Schritt für Schritt, Stufe für Stufe. Meine Schritte hallten von den Stufen wider. Langsam tauchte ich in das Dunkel ein, das die Treppe umso stärker umgab, je mehr ich sie hinabstieg. Irgendwann blieben nur noch ich und die jeweils nächste Treppenstufe, auf die ich meinen Fuß setzen konnte.
Als ich das Ende der Wendeltreppe erreicht hatte, war plötzlich helligter Tag. Doch die Sonne verbarg sich hinter grauen Wolken. Saftig grüne Wiesen umgaben mich. Sie erstreckten sich zu allen Seiten, so weit das Auge reichte. Weit hinten irgendwo zeichneten sich Schemen von Wäldern ab.
Im Grün der Wiesen klafften matschig braune Flecken. Krater und Furchen. Von Granaten und schwerem Gefährt gerissen. Zerstörtes Kriegsgerät, zurückgelassene Waffen, leblose Körper in Uniformen und Schwaden gezündeten Schwarzpulvers durchsetzten die Landschaft. Dazwischen immer wieder Soldaten mit Gewehren in der Hand, die vorwärts drängten.
Mit einem Mal wusste ich: Ich stand inmitten des Schlachtfeldes zwischen Russland und der Ukraine. Um mich herum tobte Krieg…
„In einer Welt,
in der man Gold und Recht nicht trennt,
in der man Mörder krönt
und die Heilerin verbrennt,
in einer Welt,
in der aus Furcht ein Jeder sich versteckt,
wird es Zeit,
dass man den Drachen erweckt.
Ihr wolltet Feuer,
doch nun blendet Euch das Licht!
Und nun brennt das Alte nieder,
damit ein neuer Tag anbricht.
In dieser hellen Nacht
habe das Feuer ich entfacht.
Und die Schatten, die ich fand,
sind mit den Flammen nun verbrannt.
Was das Feuer nimmt,
das gibt es uns auch wieder.
Und zum Neubeginn
erklingen Abschiedslieder.
Und in dieser hellen Nacht
ist mit den Drachen
auch eine Königin erwacht.“
(Faun,
aus: „Feuer“)
(Diese Worte widme ich Miri Stormborn.)
„Du gabst mir Hoffnung, nahmst den Schmerz,
gabst mir Träume und dein Herz,
doch erst die Schatten dieser Nacht
haben uns hierher gebracht.
Mit Hexerei und einem Schwert
hast Du neun Welten überquert
und mich im Schutz der Dunkelheit
von meinen Fesseln befreit.
Gabst mir Asche auf die Haut,
für die Wunden Zauberkraut.
Hast neun Welten überquert,
mich zurück zu Dir geführt.“
(Faun,
aus: „Neun Welten“)
„Es war, als hätt‘ der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.“
(Joseph von Eichendorff,
aus: „Mondnacht“)
„Die Stille ist nicht
auf den Gipfeln der Berge,
der Lärm nicht
auf den Märkten der Städte.
Beides ist
in den Herzen der Menschen.“
(Indisches Sprichwort)