#Gedanke: Wie erklärt man einem Kind?

„“Denk doch nicht darüber nach,
alles wird schon wieder gut.“
Noch einen Kuss zur guten Nacht
und: „Mach beruhigt die Augen zu.“
Leise schließe ich die Tür
und es wird mir wieder klar,
dass viel zu viel von dem Gesagten
einfach schön geredet war.

Denn was ein Kind am allerbesten kann:
Es schaut Dich fragend an,
will von dir die ganze Wahrheit hören,
was sagst du dann?

Ich frag Dich:
Wie erklärt man einem Kind,
dass Menschen Menschen hassen,
nur weil sie andersartig sind?
Wie erklärt man einem Kind,
dass Menschen Menschen töten,
wenn der Hass in uns gewinnt?
Wie erklärt man einem Kind,
dass Menschen noch verhungern,
wenn der Stärkere bestimmt?
Wie erklärt man einem Kind,
dass einem selbst die Worte fehlen?
Erkläre das mal einem Kind!“

(Fahnenflucht,
aus: „Kind“)

#Gedanke: Es ist Krieg!

„Die Nachricht ging schnell rum
und es war keine frohe Kunde.
Erst wollte es keiner glauben,
dann war es in aller Munde.

Die Leute gingen irritiert
hinunter auf die Straßen,
verwirrt sahen sie einander an
und konnten es kaum fassen.

Es ist Krieg!

Und zu Hause bei den Müttern
brennen wieder mal die Kerzen,
junge Männer ziehen aus
mit zwei Geschichten in den Herzen.

Die eine die Vergangenheit
in wohldosierten Scheiben,
die andere die Zukunft,
die sie gerade schreiben.

Und die Sirenen läuten
eine neue Ära ein,
im Fernsehen die Häuser
im grellen Feuerschein.

Es ist Krieg!

Und die Teufel und Dämonen,
die in den großen Villen wohnen,
sitzen lächelnd vorm Kamin
und sie singen vor sich hin:

„Es ist Krieg!““

(Dritte Wahl,
aus: Teufel und Dämonen)