#Gedanke: Feuer

„In einer Welt,
in der man Gold und Recht nicht trennt,
in der man Mörder krönt
und die Heilerin verbrennt,
in einer Welt,
in der aus Furcht ein Jeder sich versteckt,
wird es Zeit,
dass man den Drachen erweckt.

Ihr wolltet Feuer,
doch nun blendet Euch das Licht!
Und nun brennt das Alte nieder,
damit ein neuer Tag anbricht.

In dieser hellen Nacht
habe das Feuer ich entfacht.
Und die Schatten, die ich fand,
sind mit den Flammen nun verbrannt.

Was das Feuer nimmt,
das gibt es uns auch wieder.
Und zum Neubeginn
erklingen Abschiedslieder.
Und in dieser hellen Nacht
ist mit den Drachen
auch eine Königin erwacht.“

(Faun,
aus: „Feuer“)

(Diese Worte widme ich Miri Stormborn.)

#Gedanke: Neun Welten

„Du gabst mir Hoffnung, nahmst den Schmerz,
gabst mir Träume und dein Herz,
doch erst die Schatten dieser Nacht
haben uns hierher gebracht.

Mit Hexerei und einem Schwert
hast Du neun Welten überquert
und mich im Schutz der Dunkelheit
von meinen Fesseln befreit.
Gabst mir Asche auf die Haut,
für die Wunden Zauberkraut.

Hast neun Welten überquert,
mich zurück zu Dir geführt.“

(Faun,
aus: „Neun Welten“)

#Gedanke: Mondnacht

„Es war, als hätt‘ der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.“

(Joseph von Eichendorff,
aus: „Mondnacht“)